Showtime mit Anne Welte

"Showtime mit Anne Welte"
28. Januar 2006 - Kulturforum Illingen

Hochkarätiges Musical Trio erntete Ovationen

Einen Abend mit vielen musikalischen und auch optischen Höhepunkten präsentierten die bekannte Musical-Sängerin Anne Welte und ihre Begleiter Sanni Luis und Martin Berger in der lIIipse in lllingen.

Nach jedem Lied meinte man,

das nächste könne gar nicht besser werden. Und jedes Mal sah man sich getäuscht. Am Samstagabend war in der Illinger Illipse "Showtime mit Anne Welte" angesagt. Die Ausnahmesängerin und Image-Preisträgerin (International Musical Award Germany) hatte Sanni Luis und Martin Berger mitgebracht. Es war Galazeit. Die drei Künstler trugen wechselnde Abendgarderoben, und auch die knapp 400 Gäste waren in feinstem Zwirn gekommen. Am Bühnenrand stand die Band um den renommierten Leiter Achim Schneider mit ihren

klassischen Instrumenten in sanftes Licht getaucht.
Die übrige Bühne war in milden Farben ausgeleuchtet. Ein Fest für die Augen also. Und nach den ersten Tönen ein noch größeres für die Ohren. Anne Welte, Sanni Luis und Martin Berger brachten in dramaturgisch ausgefeilter Reihenfolge ihre Lieder dar. Eine Mischung aus Filmmusiken, Chansons und Musicalmelodien - und dabei immer weit weg von Kitsch oder allzu großem Wiedererkennungswert. Auch wenn etwa Martin Berger seinen zweifelsfrei größten Auftritt mit der bekannten "Unstillbaren Gier" aus dem "Tanz der Vampire" hatte und Sanni Luis insbesondere bei "Wein nicht um mich, Argentinien" als Evita brillierte, standen vorwiegend unbekannte und dafür umso mitreißendere Stücke auf dem Programm, Und das durchaus im doppelten Wortsinn: Denn vereinzelte Zuschauer riss es nicht nur einmal bereits mitten im Konzert zu stehenden Ovationen von den Stühlen. Die Qualität des Abends wird erklärbar, schaut man kurz in die Lebensläufe der drei Künstler. Die gebürtige Saarländerin Anne Welte überzeugte bereits Roman Polanski derart, dass er ihr in der Welturaufführung von "Tanz der Vampire" in Wien 1997 die Rolle der Wirtsfrau Rebecca auf den Leib schrieb. Welte steht seit nunmehr 35 Jahren auf der Bühne. Sanni Luis studierte Tanz, Gesang und Schauspiel in Paris und London und an den großen Schulen Deutschlands. Mit der Rolle der Eponine in der Deutschlandpremiere von "Les Misérables" schaffte sie den Durchbruch. Martin Bergers Weg zu einem der gefragtesten Musicalsänger Deutschlands begann mit seinem Diplom am Wiener Konservatorium. Nach ungezählten Haupt- und Nebenrollen in nahezu allen Musicals spielt er derzeit in Köln das Queen- Musical "We will rock you". Für eine Gemeinde wie Illingen und für das Kulturmekka Illipse war diese Veranstaltung ein weiterer Ritterschlag.
Saarbrücker Zeitung - Marcus Septimus

Stars zum Anfassen
Anne Welte, Martin Berger und Sanni Luis begeisterten in der Illipse
Auf der Bühne ist sie so, wie im wirklichen Leben: humorvoll und natürlich

. Abgesehen von der Stimme, die natürlich das wichtigste ist: Anne Welte, der saarländische Musicalexport, hatte eigens für IIlingen ein Programm zusammengestellt, das sie mit Martin Berger und Sanni Luis, alten Weggefährten von namhaften Musicalproduktionen gemeinsam in der Illipse aufführte. "Showtirne" hieß das Programm und auch der erste Titel, der das Publikum gleich zu Begeisterungstürmen hinriss. Mit kleinen Anekdötchen und Informationen rund um die Stücke führte Anne Welte durch das Programm. Im Trude-Herr-Song "Ich will keine Schokolade" konnten die Zuhörer erleben, was für ein Temperament in der gebürtigen Saarländerin steckt. Stimmgewaltig zeigte sich auch Martin Berger, dem die Damenwelt sofort zu Füßen lag, besonders mit seinem eindrucksvollen Vampir-Titel "Unstillbare Gier" oder "My way". Es fällt schwer, aus dem Reigen der vielen Highlights einzelne Stücke hervorzuheben. Georg Kreislers Opus "lm Theater ist nichts los" muss allerdings erwähnt werden, konnte hier die zierliche Sanni Luis alle Register ihres schauspielerischen Talentes ziehen. Neben ihren zahlreichen Musicalengagements produziert sie eigene kabarettistische Soloprograrnrne, aus dem sie dieses überzeugende Beispiel brachte. In "Don't cry for me Argentina" aus "Evita" begeisterte sie, nicht zuletzt auch wegen des häufig wechselnden Outfits. Die begleitende Band hatte mit den vielen unterschiedlichen Arrangements keinen leichten Part an diesem Abend. Unter der souveränen Leitung von Achim Schneider wurden die Songs zu einem Hochgenuss.
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