Seit 20 Jahren prägt der Veranstalter „KulTour“ die kulturelle Szene im Saarland und veranstaltete bisher über 1100 Konzerte mit Stars u. a. aus den Bereichen Schlager, Klassik, Unterhaltung sowie Musical.
Dank „KulTour“ wurden Tourneeproduktionen, wie zum Beispiel "Joseph“, "Phantom der Oper“, "My Fair Lady“ und "Evita“ in das kleine Saarland geholt. Das Veranstaltungsunternehmen zeichnet sich aber mittlerweile immer mehr durch Eigenproduktionen aus. Ein Beispiel ist die "Anne Welte & Friends Gala“, die jährlich für eine ausverkaufte Congresshalle in Saarbrücken sorgt.
Anlässlich des 20-jährigen Bestehens bedankt sich
„KulTour“ bei Ihren Zuschauern mit einer „Beschd
Uff Musical" - Reihe. (Für alle Nicht-Saarländer: „Beschd
Uff“ bedeutet nichts anderes als „Best Of“). Natürlich darf bei der Reihe ein Musical-Best-Of nicht
fehlen.
Eingeladen wurden ausschließlich nur mehr oder weniger
bekannte saarländische Musicaldarsteller, die im In-
und Ausland bereits auf den großen Musicalbühnen
standen, nämlich Meike Ruby, Alan Schuler, Matthias Stockinger
und die „Grand Dame“ der saarländischen Musicalszene,
Anne Welte. Unterstützt wurden sie von der erfahrenen
und immer wieder souveränen Achim Schneider-Band - vielen sicherlich ein Begriff, die bereits eine (oder mehrere)
"Anne Welte & Friends“ Galas besucht haben.
Souverän durch den Abend führte der bekannte Radiomoderator
Christian Job.
Meike Ruby studierte Gesang, Tanz und Schauspiel u. a. bei
den Performing Arts Studios Vienna und arbeitete auf vielen
Theater- und Musicalbühnen in den USA und in Wien. Zu
sehen war die Völklingerin in der Vergangenheit zum Beispiel
in "Grease“ sowie in der "Rocky Horror Show“.
Zurzeit tritt sie auf dem Theaterschiff in Saarbrücken
auf und veranstaltet mit dem Pianisten Herry Schmitt ihr eigenes
Programm.
In der sehr gut besuchten Saarlandhalle sang Meike Ruby Stücke
u. a. aus "For the Boys“, "Phantom der Oper“,
"Grease“ und "West Side Story“. Vom
letzteren interpretierte sie "Tonight“ und "Somewhere“
und konnte vor allem mit dem gefühlvollen "Somewhere“
beim Zuschauer punkten.
Wenn man schon in Wien studiert hat, dann darf natürlich
eine Hommage an die kaiserliche Hoheit Elisabeth nicht fehlen,
sodass Meike Ruby mit der Zugabe "Ich gehör nur
mir“ aus dem Musical "Elisabeth“ ihr ganzes
Können unter Beweis stellte.
Alan Schuler absolvierte seine Ausbildung in der Stage School
of Music, Dance and Drama in Hamburg. Zu sehen war der aus
dem saarländischen Lockweiler stammende sympathische
junge Mann zum Beispiel in "Anatevka“, "Ludwig“
sowie bis vor kurzem in der Tourneeproduktion von "Joseph
& the amazing Technicolor Dreamcoat“.
Bei „Beschd Uff Musical“ konnte Alan Schuler mit
Liedern aus "Scarlet Pimpernel" ,"Les Misérables“,
"Mozart“ sowie "Jekyll & Hyde“ und
Disney's "Die Schöne und das Biest“
beim Publikum punkten. Natürlich durfte sein Paradesong
"Any Dream Will Do“ an dem Abend nicht fehlen,
den er sehr überzeugend interpretierte. Besonders hervorzuheben
ist auch "Kitsch“ aus "Elisabeth“.
Alan Schuler hat gerade bei diesem Lied gezeigt, was in ihm
steckt und konnte sich wirklich als Lucheni für eine
mögliche Audition empfehlen. Des Weiteren war es sehr
positiv, dass endlich mal ein Lied aus "Elisabeth“
gesungen wurde, das eher seltener bei einer Musical-Gala vorgetragen
wird.
Dritter Künstler an dem Abend war Matthias Stockinger,
der die eigentliche Überraschung der Show gewesen ist.
Der gebürtige Saarländer aus Neunkirchen begann
seine Ausbildung wie Alan Schuler an der Stage School of Music,
Dance and Drama in Hamburg und studierte Gesang und Schauspiel
an der Folkwang-Hochschule Essen.
Hier war er u.a. als Oscar d´Armano in „The Wild
Party“ zu sehen. Am Düsseldorfer Schauspielhaus
spielte er den Jonny in „Nellie Goodbye“. Bei
„Tanz der Vampire“ im Berliner Theater des Westens
stand Matthias bereits u. a. als Chagal auf der Bühne.
Nach seinem Engagement als Frith in „Rebecca“
(Vereinigte Bühnen Wien) war er als Erich im „Grand
Hotel“ am Theater Osnabrück sowie zuletzt als Diesel
in „West Side Story“ bei den Thuner Seespielen
zu sehen. Zurzeit ist Matthias Stockinger wieder im „Tanz
der Vampire“ in Oberhausen im Ensemble zu sehen. Als
Zweitbesetzung tritt er außerdem als Graf von Krolock
und Chagal auf.
Schon mit seinem ersten Lied „Mr. Bojangles“
faszinierte Stockinger das Publikum und dies machte bereits
Lust auf mehr. Egal, ob als „Frank´n´Furter“
mit „Sweet Transvestite“ oder als „Jekyll&Hyde“
mit „Dies ist die Stunde“, er begeisterte mit
seiner kraftvollen Stimme. Des Weiteren wusste er mit Songs
aus „Miss Saigon“, „Sunset Boulevard“
und „Chess“ die Zuschauer zu überzeugen.
Wenn schon ein Castmitglied aus „Tanz der Vampire“
auftritt, durfte natürlich auch ein Song aus „Tanz
der Vampire“ nicht fehlen. Stockingers „Die unstillbare
Gier“ ging wirklich unter die Haut und braucht sich
vor den Interpretationen eines Thomas Borchert zum Beispiel
nicht zu verstecken. Das Publikum sah es scheinbar genauso,
denn es belohnte ihn mit frenetischem Applaus. Es ist zu wünschen,
dass man in Zukunft noch einiges von Matthias Stockinger hört
und sieht, denn der junge gutaussehende und charismatische
Kerl hat auf jeden Fall das Zeug, ein ganz Großer in
der Musical-Branche zu werden.
Mit dem saarländischen Musicalstar Anne Welte wurde
das Quartett vervollständigt.
Die wirklich sympathische Anne Welte ist aus der Musicalszene
gar nicht mehr wegzudenken. Egal, ob als Mme. Thenardier in
„Les Misérables“, Rebecca in „Tanz
der Vampire“ oder als Cäcilia Weber in „Mozart“,
die Püttlingerin macht stets eine gute Figur. Ferner
ist sie für ihre jährliche „Anne Welte &
Friends“ Gala bekannt, bei der sie die Stars der Musicalbranche
ins schöne Saarland einlädt.
Auch bei „Beschd Uff Musical“ bewies Anne Welte,
dass sie der saarländische Musicalstar schlechthin ist
und zog mit Songs aus „Rebecca“, „Sweet
Charity“, „Disney´s Die Schöne und
das Biest“, „Chicago“ und „The Pajama
Game“ alle Register ihres Könnens. Besonders hervorzuheben
ist ihre Interpretation des Mozart-Songs „Gold von den
Sternen“, den sie sehr gefühlsbetont, dennoch kraftvoll,
von sich gab.
Anne Welte wurde vor allem durch ihre Rolle als „Rebecca“
in der Wiener und Stuttgarter Version von „Tanz der
Vampire“ bekannt. Für Roman Polanski ist sie DIE
Rebecca. Niemand verkörpert die Rolle besser als Anne
Welte.
Im März 2010 kehren die Vampire nach Stuttgart ins Palladium
Theater zurück. Vielleicht auch Anne Welte? Es wäre
zu wünschen, wenn sie noch einmal in die Rolle schlüpfen
würde.
Nach drei Stunden war „Beschd Uff Musical“ zu
Ende. Es war eine Musical-Gala auf sehr hohem Niveau und schreit
regelrecht nach einer Wiederholung. Schön, wäre
es dann, wenn die Künstler zusammen ein Lied interpretieren
würden. Wer weiß – vielleicht ja beim 25.
Jubiläum von „KulTour“?
Zweieinhalb Stunden feiern mit
Musical-Hits in der Saarlandhalle
Sie treten in den
großen Musical-Häusern von
Hamburg bis Wien auf und touren
durch ganz Deutschland. Auftritte
in ihrer Heimat sind für
Musical-Darsteller aus der Region
dagegen rar. "Ich bin noch nie
in der Saarlandhalle aufgetreten",
freute sich Anne Welte auf
die "Beschd Uff Musical"- Gala
zum runden Jubiläum des Veranstalters "KulTour" am Sonntag in
Saarbrücken. Unter dem Motto
,20 Jahre - 20 Euro" stand sie
dort gemeinsam mit drei saarländischen
Kollegen auf der Bühne.
Für die schwungvolle Eröffnung
der zweieinhalbstündigen
Show sorgte Meike Ruby. Die
Völklingerin, die in Wien an der
von Peter Weck ins Leben gerufenen
Musicalschule studierte,
sang unter anderem Titel aus "Grease" und der "West Side Story".
Nicht nur von Ruby saßen
viele Freunde und Verwandte im
Saal. Alan Schuler begrüßte seine
94-jährige Omi Margarethe
Brockmann. Nach einem Titel
aus "Joseph", mit dem der gebürtige
Waderner bereits neun Mal
im Saarland gastierte, zeigte er
sich mal dramatisch ("Les Misérables"),
mal peppig ("Mozart"),
mal rockig ("Elisabeth'').
Bundesweit bekannter als im
Saarland ist Matthias Stockinger,
der als Nachwuchs-Star der Szene
gilt. Seit Herbst 2008 ist der
Neunkircher die Zweitbesetzung
des Grafen von Krolock im "Tanz
der Vampire" in Oberhausen.
Und der 25-Jährige wurde bei seinem
Auftritt in Saarbrücken umjubelt.
Anne Welte verzichtete auf einen Ausschnitt aus "Les Misérables, dem Musical, mit dem ihr
der Durchbruch gelang. Stattdessen
sang die Püttlingerin gewohnt
vielseitig und oft mit Komik-Einlagen
gespickt unter anderem Titel
aus "Evita" und "Chicago".
Für sie, die Achim Schneider
Band und den Moderator Christian
Job gab's viel Applaus.
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