Anne Welte & Friends feiern eine rauschende Party Musicals and more hieß es Ende November in der Congresshalle der saarländischen Landeshauptstadt Saarbrücken. Anne Welte lud zur mittlerweile 5. Auflage ihrer Gala „Anne Welte & Friends“ und brachte mit Adrian Becker, Jerzy Jeszke, Barbara Köhler und Sascha Krebs erneut bekannte Musicalkünstler an die Saar. Das sich die Veranstaltung so gut etablieren würde, damit hatte man bei der Uraufführung nicht gerechnet. Der große Erfolg des ersten Abends ermöglichte eine zweite Gala und führte schließlich zur jährlichen Veranstaltungsreihe, für die Anne Welte, wie sie verriet, noch so einiges in petto hat. Die gute Resonanz verdankt die Musical-Reihe unter anderem der Beliebtheit ihrer Gastgeberin, die im vergangenen Jahr in ihrer Heimat zu einer der 50 bedeutenden Saarländerinnen gewählt wurde. Die Congresshalle war erneut gut gefüllt, als die Band mit dem Intro von „Les Misérables“ den Abend eröffnete und Anne Welte traditionell mit „New York, New York“, dem zeitlosen Evergreen von Liza Minnelli, die Bühne betrat. Mit Charme und Witz führte sie durch das abwechslungsreiche Programm, zu dem sie auch selbst einige Songs präsentierte. Stücke wie „You light up my life“, „Meine Lieder sind mein Leben“, „Arthur’s Theme“ und „One night only“ aus dem Musical „Dreamgirls“ sang sie sehr gefühlvoll und überzeugend. Wie in jedem Jahr nahm sich die Gastgeberin Zeit für kurze Gespräche mit ihren Gästen, die bereitwillig Auskunft über ihr bisheriges Künstlerleben gaben. Davon kann auch Anne Welte berichten. Sie zeigte schon in zahlreichen Rollen, u.a. als „Madame Thénardier“ in „Les Misérables“, „Rebecca“ im „Tanz der Vampire“ und „Mrs. Lovett“ in „Sweeney Todd“, ihr vielseitiges Können. Von November bis Dezember spielte sie die quirlige „Mrs. Fezziwig“ im Musical „Vom Geist der Weihnacht“ in Frankfurt. Mit ihrem „Küchen-Rap“ begeisterte sie das Publikum, es gab regelmäßig Beifallsstürme und Standing Ovations. Auch auf ihr nächstes Engagement darf man gespannt sein. Im Sommer steht Anne Welte in Tecklenburg im Musical „Mozart!“ als „Cäcilia Weber“ auf der Bühne. Auf der Freilichtbühne in Tecklenburg ist Sascha Krebs ein gern gesehener Gast. Nach Abschluß der klassischen Gesangsausbildung in Heidelberg und Hamburg bekam er hier seine ersten Rollen im „Zigeunerbaron“ und in „Hair“. Engagements bei der „Best of Broadway Show“ und der „Webber Musical-Gala“ führten ihn durch ganz Europa. Im „Tanz der Vampire“ in Wien spielte er den „Herbert“ und bei „Jesus Christ Superstar“ stand er in acht unterschiedlichen Produktionen auf der Bühne, u.a. auch in Tecklenburg. Ein Titel aus „Jesus Christ Superstar“ gehörte ebenso zu seinem Programm wie die Gänsehaut verursachende Interpretation von „Nessun dorma“ aus der Oper „Turandot“, jenem Song, der untrennbar mit Luciano Pavarotti verknüpft ist, und den kaum ein anderer so präsentieren konnte wie er. Eine Hommage an einen großen Opernsänger, mit der Sascha Krebs das Publikum berührte. Durch die Teilnahme von Jerzy Jeszke erfüllte sich für Anne Welte ein lang gehegter Wunsch. Schon bei der ersten Gala wäre er ihrer Einladung gern gefolgt, mußte aber leider kurzfristig absagen. Umso mehr freute sie sich, dass es dieses Mal geklappt hat. Mit ihm verbindet die Gastgeberin eine wunderschöne Zeit beim Musical „Les Misérables“ in Duisburg, wo er als „Jean Valjean“ Kritiker und Zuschauer überzeugte. Jerzy Jeszke ist in Polen geboren. Er lebt seit mittlerweile mehr als 20 Jahren in Deutschland und fühlt sich hier sehr wohl. Für die Gastgeberin hatte er einen ganz besonderen Titel mitgebracht. „The king of Broadway“ aus dem Musical „The Producers“, das dieses Jahr zur Eröffnung des Wiener Ronacher Theaters seine deutschsprachige Erstaufführung feiert. Die Rolle des Broadway-Produzenten Max Bialystock scheint Jerzy Jeszke großen Spaß zu machen, vielleicht gelingt ihm ja der Sprung nach Wien. Seine weiteren Titel „Bring ihn heim“ aus "Les Misérables“, „Musik der Nacht“ aus „Phantom der Oper“ und „This is the moment“ aus „Jekyll & Hyde“ sang er klar und stimmgewaltig. Bis März ist Jerzy Jeszke noch als „Chagal“ im „Tanz der Vampire“ in Berlin zu sehen. Eine von Adrian Becker’s Paraderollen ist die des „Frankfurters“ aus der „Rocky Horror Show“. Selbst in Frauenkleidern macht der Wahlberliner eine gute Figur, wie er beim Titel „Mein Sinn für Stil“ aus dem Musical „Aida“ unter Beweis stellte. Mit seinem Auftritt als „Amneris“ hatte er die Zuschauer sofort auf seiner Seite. Kein Wunder, er ist ein Entertainer par excellence und auf vielen Bühnen zuhause. Ob „Pharao’“ in „Joseph“, „Albin / Zaza“ in „La cage aux folles“ oder „Roy Fire“ in „Miami nights“, er schlüpft perfekt in jede Rolle. Im Berliner Friedrichstadtpalast ließ er als „Casanova“ die Frauenherzen höher schlagen. Die Rolle des Herzensbrecher scheint ihm auf den Leib geschrieben, wie auch seine Interpretation von „Just a gigolo“ bewies. Zum weiteren Repertoire gehörten „Sterne“ aus „Les Misérables“ und „Angels“ von Robbie Williams. Anne Welte und Barbara Köhler begegneten sich bereits 1991 während ihrer Ausbildung bei der Stage School in Hamburg. Ihr erstes gemeinsames Engagement führte sie ins Ensemble der „Rocky Horror Show“. Bei einer der Shows brach sich Anne Welte auf der Bühne die Nase. Barbara hatte Anne beim Tanzen aus Versehen mit dem Ellenbogen getroffen. Wie es dazu kam und wieviel Spaß sie miteinander hatten, verrieten die beiden dem Saarbrücker Publikum. In den folgenden Jahren kreuzten sich die Wege der Künstlerinnen erneut in Produktionen wie „Les Misérables“ und „Tanz der Vampire“. Barbara Köhler spielte die „Sarah“ in TdV über drei Jahre von der Premiere bis zur letzten Vorstellung. Gerade hat sie ihr erstes Soloalbum „Laziest Girl“ fertig gestellt. Auf dem Album haben auch ihre Kollegen Martin Berger und Kevin Tarte mitgewirkt. Für die Zukunft plant Barbara Köhler die Aufführung des Musicals „Excalibur“, das ihr Mann Stefan Ohm geschrieben hat und aus dem sie an diesem Abend den Titel „Erkenn die Zeichen“ vorstellte. Mit ihrer ausdrucksstarken und berührenden Interpretation von „Ich hab geträumt“ aus „Les Misérables“ und „The wizard and I“ aus „Wicked“ verzauberte sie die Zuschauer. Musikalisch begleitet wurden die Solisten wie in jedem Jahr von der fulminant aufspielenden Band unter der Leitung von Achim Schneider. Was die acht Musiker boten, war bemerkenswert. Aber etwas anderes hätte man sowieso nicht erwartet, denn alle haben jede Menge Erfahrung in Sachen Musiktheater. Zurzeit spielt Achim Schneider bei der Uraufführung des Musicals „Der Ring“ an der Oper Bonn Auf ein Wiedersehen in Saarbrücken darf man sich schon freuen. Am 6. Dezember 2008 ist es wieder so weit. Und Anne Welte hat mit Sicherheit bereits den einen oder anderen Künstler am Haken. |